Vorhang auf für das Bewerbungstheater! Wir beginnen mit dem Bewerbungstraining!
Nirgends ist der Begriff absurdes Theater passender als auf der Bühne der Vorstellungsgespräche. Im Rahmen der Bewerberauswahl erleben wir immer wieder Dramen mit grotesk-komischen sowie surrealen Szenen. Wir sehen Protagonisten, die nichts zu sagen haben und dabei doch kunstvoll aneinander vorbei reden. Wenn der Vorhang fällt spüren wir noch lange die Ungewissheit, ob das Stück tragisch endet oder doch noch ein Happyend hat. Nicht selten erkennen wir erst nach der Show, dass es sich um eine Komödie handelte.
Deshalb ist es hilfreich, sich mit der Kunst der Inszenierung, dazu zählt auch die Selbstinszenierung, auseinanderzusetzen. Sie müssen lernen Regie zu führen, denn es geht nicht darum, irgendeine Rolle zu spielen. Sie wollen die Hauptrolle. Unser Bewerbungstraining richtet sich an alle, die sich im Bewerbungsprozess befinden: Bewerber und Arbeitgeber.
Das Bühnenstück
Keine Vorstellung ohne Text. Es sei denn, Sie riskieren eine Aufführung in Form des Stegreiftheaters. Diese moderne Art des Improvisationstheaters ist Ihnen im Vorstellungsgespräch vielleicht schon begegnet und Sie erinnern sich an ebenso lustige wie peinliche Szenen, in denen Bewerber und Personaler „aus dem Stegreif“ agierten und Sie nicht wussten, ob die Geschehnisse dazu dienen sollten, Ihre Streßresistenz oder Ihr Maß an Toleranz zu testen. Damit Sie nach einer misslungenen Vorstellung nicht absagen müssen, um nie wieder an diese Situation erinnert zu werden, lohnt es sich vorher ein Bühnenstück zu schreiben. Als Form bietet sich das klassische Drama an.
Die Dramaturgie
Bevor ein Theaterstück auf die Bühne kommt, macht sich jemand ernsthafte Gedanken darüber, wie die ganze Sache ablaufen soll.
Der Konflikt
Das klassische Drama lebt vom Konflikt. Die Spannung steigt in einem Spannungsbogen, bis der Konflikt gelöst wird. Der Protagonist trägt den Sieg davon oder stirbt tragisch. Heldenhaft kann beides sein.
Die Interpretation
Interpretation (von lat. interpretatio, „Auslegung, Übersetzung, Erklärung“) bedeutet im allgemeinen Sinne das Verstehen oder die subjektiv als plausibel angesehene Deutung einer Aussage oder einer sozialen Situation. Anwälte beherrschen das übrigens meisterlich, Analyse und Auslegung von Texten zählen zur hohen Kunst der Juristerei. Das Problem dabei ist nur, dass die Grundeinstellung des Anwalts stets kritisch ist und er eher nach Risiken und Schwächen als nach Chancen und Potentialen sucht. Da auch Personaler oftmals Juristen sind, im Auftrag von Juristen arbeiten oder selbst bestrebt sind, Bewerbungsunterlagen kritisch zu analysieren, sollten Sie ihn jedem Fall vermeiden, dass Ihr Lebenslauf interpretiert wird.