ReNos ausbilden – Jetzt erst Recht!

Wenn im August das Ausbildungsjahr beginnt, gelten in den Berufsschulen vermutlich

Ausbildung Jetzt erst Recht

Wenn im August das Ausbildungsjahr beginnt, gelten in den Berufsschulen vermutlich noch die pandemiebedingten Abstandsregeln. Für die Auszubildenden der ReNoPat-Berufe stellt dies kein Problem dar, denn die Bewerberzahlen sind seit Jahren so stark gesunken, dass zwischen den wenigen Auszubildenden ohnehin genügend Abstand herrscht. Deshalb sollte es heißen: ReNos ausbilden – Jetzt erst Recht!

Ausbildung in der Krise

Die Auszubildenden der Kanzleien sind vergleichsweise glimpflich durch die Coronawochen gekommen. Rechtsanwälte, Notare und ihre Mitarbeiter wurden, wenn auch zögerlich, als systemrelevant eingestuft und konnten unter Einhaltung der Hygieneregeln Büro und Homeoffice nutzen. Kurzarbeit gab es vergleichsweise wenig. Mit Homeschooling und Prüfungsaufschub können die Auszubildenen ihre Abschlussprüfungen ablegen und ihre Ausbildung beenden. Mit etwas Glück, können sie sogar übernommen werden. Je nach Rechtsgebiet werden sie in den Kanzleien gut beschäftigt sein, denn die Wirtschaft, die Arbeitswelt und auch die Familien wurden durch die Pandemie aus den Angeln gehoben. Es gibt langfristige Folgen und nachhaltigen Beratungsbedarf. Damit haben es ReNo´s weit besser getroffen als Azubis anderer Berufe, denken wir nur an die Industrie, die Hotelbranche und den Eventbereich.

Starker Rückgang der Ausbildungsplätze

In den vom Shutdown und Hygieneregeln stark betroffenen Branchen ist die Ausbildungsbereitschaft zwangsläufig gesunken. Aber auch in anderen Bereichen streicht man Ausbildungsplätze. Das Handwerk hatte in den letzten Jahren unter Einsatz immenser Anstrengungen gerade etwas Aufmerksamkeit bei den Jugendlichen erlangt und lässt nun verlauten, dass man sich zunächst um Aufträge bemühen muss, bevor man ausbilden kann. Hoffen wir, dass die Aufträge auch erfüllt werden, wenn es keine ausgebildeten Handwerker gibt. Die Bundesagentur für Arbeit warnt vor drohender Jugendarbeitslosigkeit, denn auch in früheren Krisen waren die Auszubildenden stets die ersten, die geopfert wurden. Es ist ja auch verlockend, denn ein Ausbildungsvertrag läuft einfach aus.

Ausbildungssituation in Kanzleien

Die gute Nachricht: Die bewährten Ausbilder haben ihre Plätze bereits vor Corona besetzt. Die schlechte Nachricht: Aktuell gibt es deutschlandweit drei (3!) Ausbildungsangebote in der sonst stark genutzten Jobbörse des ReNo-Bundesverbandes. Im Land Brandenburg wurden bis Juni nur 5 Ausbildungsverhältnisse registriert. Aber gerade jetzt fragen sich potentielle Bewerber, wie es nach dem Homeschooling weiter geht. Ihre Zukunftspläne sind ins Wanken geraten oder längst gestorben.

Eine Chance für den Rechtsmarkt

Wer in unsicheren Zeiten die Schule abgeschlossen hat, sucht oft nach einem Beruf mit Sicherheit und Stabilität. Wer im Abitur oder Studium die Krise bewusst erlebt hat, sieht die Wirtschaft, die Arbeit und auch das Recht mit anderen Augen. Jetzt eine Entscheidung für seinen zukünftigen Beruf zu treffen, ist in Anbetracht von Kurzarbeit, steigender Arbeitslosigkeit, drohenden Insolvenzen und nahender Rezession für den Jugendlichen schwieriger als je zuvor. Für Sie als Arbeitgeber liegt darin eine große, vielleicht einmalige Chance. Der Beruf der ReNoPat gewinnt in unsicheren Zeiten an Attraktivität. Aber das Berufsfeld wird sich durch Homeoffice, Digitalisierung und Arbeitsflexibilität auch verändern – zum Positiven.

P.S. Falls Sie 2023 einen Berufseinsteiger einstellen möchten, dann bilden Sie jetzt aus!  ⇒ Ausbildungsmarketing

Veröffentlicht in Anwaltsblatt Proft, AnwBl 2020,403

Teilen:

Senden Sie uns Ihre Nachricht

Abonniere den Blog via E-Mail