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Offenheit zum neuen Jahr

Einen guten Rutsch – lassen Sie die Sau raus!

Schöne Bescherung

Schluss jetzt mit der ganzen Heimlichtuerei und dem Verstecken der teuren Geschenke. Man sieht ja was das bringt, nur Bescherung. Aber die Bescherung ist vorbei, heute ist Silvester und da kann man mal getrost die Sau raus lassen. Einige haben das ja im Laufe des Jahres schon getan. Compliance und Wirtschaftsstrafrecht sind erkannte Wachstumsmärkte der Wirtschaftskanzleien. So mancher Sauladen wird nun aufgeräumt, sogar inhouse.

Offenheit und Transparenz

Aber nun, kurz vor Beginn des neuen Jahres, ist die offene Gesellschaft angesagt. Transparenz, Offenheit, Kritik und Fehlerkultur. Ach, wenn das Karl R. Popper noch erlebt hätte. Aber nun ist der österreichische Philosoph und Wissenschaftler schon über zehn Jahre tot – und er ist aktueller denn je. Geblieben sind sein Werk zur offenen Gesellschaft, seine Gedanken zum  Risiko des Lebens und zur Herausforderung des  Problemlösens, seine philosophischen Schriften zu Kritik und Fehlerkultur aus der Sicht eines Naturwissenschaftlers. Schön, dass die brand eins sich in ihrer Dezemberausgabe seiner beschriebenen und gelebten(!) Offenheit erinnert.

Gute Vorsätze

Gerade jetzt in der besinnlichen Zeit, jetzt wo man sich nach der Bescherung schon wieder Gedanken zu den guten Vorsätzen für das Neue Jahr machen sollte. Das Problem ist nur, dass die Erfüllung der Vorsätze daran gebunden ist, dass man sich verändert. Man soll (nach eigenem Wunsch) schlanker, beweglicher und gesünder werden. Mehr traut man sich schon gar zu, denn es hat ja schon in den letzten Jahren nicht funktioniert. Was soll man sich nun für 2017 vornehmen? Wie kann man sich verändern, ohne dass es weh tut. Veränderung tut immer weh. Das Verlassen der Komfortzone verursacht nun einmal Schmerzen. Wenn auch die Schmerzen im Kopf nicht so offensichtlich sind, wie die im Rücken beim plötzlichen Verlassen des Sofas nach einem Netflixabend.

Verhaltensänderung

Aber das, was bei einer bewusst in Gang gesetzten Veränderung, in unserem Kopf passiert, verursacht viel länger andauernde und tiefer gehende Schmerzen. Mein Gott, wie sind wir doch eingefahren mit unseren ach so menschlichen Verhaltensweisen. Ihren Körper schleppen Sie vielleicht noch ins Fitnessstudio, aber wann trainieren Sie Ihr Verhalten? Dass Sie zu dick sind, sehen Sie im Spiegel oder auf der Waage. Dass Sie sich unangepasst oder gar unmöglich verhalten, das merken Sie nur, wenn Sie ein Mitmensch darauf hinweist. Wenn Sie keinen Mitmenschen mehr haben, der dies tut, dann haben Sie schon viel zu lange unreflektiert vor sich hin gelebt, oder zu oft die Sau raus gelassen.

Kritik und Selbstkritik

Also, das trifft Sie jetzt natürlich nicht persönlich. Suchen Sie sich einfach jemanden, den Sie kennen und projizieren das ganz einfach auf ihn. Ich bin mir sicher, dass Ihnen jemand  einfällt. Haben Sie denjenigen eigentlich mal darauf hingewiesen? Auf was? Na, dass er sich „ungünstig“ verhalten hat. Nein? Dann wäre das doch ein guter Vorsatz für das Neue Jahr. Werden Sie offener, üben Sie offen Kritik, weisen Sie Ihre Mitmenschen auf Fehler hin. Sie wollen sich aber nicht unbeliebt machen? Dann fangen Sie bei sich selbst an.

Hier noch ein paar dienliche Hinweise von Karl R. Popper, österreichischer Philosoph und Wissenschaftstheoretiker (1902 – 1994)

„Die Prinzipien, die jeder rationalen Diskussion zugrunde liegen, das heißt jeder Diskussion im Dienste der Wahrheitssuche, sind recht eigentlich ethische Prinzipien. Ich möchte drei solcher Prinzipien angeben.

1.Das Prinzip der Fehlbarkeit

Vielleicht habe ich Unrecht, und vielleicht hast du Unrecht. Aber wir können auch beide Unrecht haben.

2. Das Prinzip der vernünftigen Diskussion

Wir wollen versuchen, möglichst unpersönlich unsere Gründe für oder wider eine bestimmte, kritisierbare Theorie abzuwägen.

3. Das Prinzip der Annäherung an die Wahrheit

Durch eine sachliche Diskussion kommen wir fast immer der Wahrheit näher; und wir kommen zu einem besseren Verständnis; auch dann, wenn wir nicht zu einer Einigung kommen.“

Quelle: Alle Menschen sind Philosophen/ Karl R. Popper; hrsg. von Heidi Bohnert und Klaus Stadler. - München; Zürich: Piper, 2004. - S. 202

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein ehrliches, erfahrungsreiches und erfolgreiches Neues Jahr. Sollten Sie Unterstützung bei der Umsetzung Ihrer guten Vorsätze benötigen, bin ich gern für Sie da.

Ihre Marion Proft

Besinnung – halten Sie mal inne

Besinnung

„Halten Sie mal kurz inne und besinnen Sie sich auf das …“

Ich bin mir sicher, dass Sie diesen Satz mit dem „Wesentlichen“ beenden. So ticken wir eben in dieser (selbst-)optimierten Arbeitswelt. Dann schauen Sie jetzt einmal den Filmbeitrag von Haufe-Lexware.

https://www.professionelles-kanzleimanagement.de/momente/

Die Initiatoren des Films von Haufe-Lexware möchten, dass Sie sich darauf besinnen, was Ihnen in Ihrem Anwaltsberuf Freude macht. Ist es das Wesentliche oder eher das Gegenteil? Oder haben Sie gar keine Zeit darüber nachzudenken? Als Coach erlebe ich oft, dass Menschen lang und ausführlich von ihrer täglichen Pflichterfüllung berichten, aber die Frage, nach dem ‚was Spaß macht‘, doch eher auf Verwunderung stößt. Darf Arbeit Spaß machen oder entsprechen wir dem derzeitigen Leistungsbild eher, wenn wir uns bis zur Erschöpfung durchkämpfen? Was ist es eigentlich, das uns anstrengt oder stresst? Ist es wirklich die Arbeit?

Arbeit muss Spaß machen, sonst halten wir nicht durch.

Das gilt umso mehr für Freiberufler und Selbständige, denn die müssen sich ausschließlich selbst motivieren. Ob der Einzelanwalt morgens sein Tagwerk beginnt, ist seine eigene Entscheidung. Was ist der Lohn seiner Arbeit? Erfolg, Anerkennung, Geld oder Status? Die Motivation ist bei Menschen durchaus verschieden und deshalb ist es gut zu wissen, was einen selbst antreibt. Das, was bei allen Menschen gleich ist, ist das gute Gefühl und die Freude, wenn einem etwas besonders gut gelungen ist, wenn man seine Fähigkeiten eingesetzt hat. Dieser kleine Glücksrausch erfüllt jeden mit Stolz und Freude. Sie sollten sich ruhig in solchen Situationen selbst auf die Schulter klopfen! Wer seine Fähigkeiten und Stärken im Job bewusst einzusetzen weiß, kann dieses „Ich war gut!“ viel öfter abrufen.

Aber wo liegen die eigenen Fähigkeiten? 

Sind die berufsbedingten Fähigkeiten nicht bei allen Anwälten gleich? Nein. Es gibt Anwälte, die den Gutachtenstil exzellent beherrschen, andere, die im Prozess brillieren und es gibt Anwälte, die einen besonderen Zugang zu ihren Mandanten finden. Sie (ich betone an dieser Stelle, dass dies auf Anwälte und Anwältinnen gleichermaßen zutrifft) sind alle sehr gute Träger ihrer Zunft, aber in ihren besonderen Fähigkeiten doch verschieden. Der Film regt dazu an, sich einmal selbst zu befragen, was man besonders gut kann. Es gibt natürlich einige wenige Ausnahmen der anwaltlichen Spezies, die in all ihren Fähigkeiten weit überdurchschnittlich sind, vielleicht zählen Sie ja dazu. Aber das, was Sie als Anwalt besonders gut können, ist nur eine Seite dieses Imagefilms.

Es geht um Kanzleimanagement. 

Es geht darum, was man neben seiner Profession als Anwalt, aufgrund seiner freiberuflichen, selbstständigen Tätigkeit, noch so alles tun muss, um beruflich erfolgreich zu sein und am Markt zu bestehen. Letztlich muss man sich so organisieren, damit man für das, was einem im Job Freude macht, überhaupt noch Zeit findet. Kanzleiorganisation und Selbstmanagement sind die Erfolgsfaktoren der Anwaltschaft – nicht erst in der Zukunft.

Alles ist Selbstführung.

Falls Ihnen das mit der Selbsteinschätzung nicht gleich gelingt oder Sie Ihre Selbstführung optimieren wollen, dann stehe ich Ihnen sehr gern als  gern als Coach und Persönlichkeitstrainerin zur Verfügung. ⇒