Articles Written By: Marion Proft

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Marion Proft - Ihre Begleiterin durch das Universum der juristischen Berufe.

ReFa-Umschüler Hamburg 2020

ReFa-Umschüler Hamburg 2020

ReFa-Umschüler für Hamburg und den Norden kommen 2020 von einem einzigen Bildungsträger.

Umschulung zur ReFa im Norden

Das AZAV-zertifizierte Bildungsunternehmen Russmeyer-Kruse bildet die ReFa-Umschüler seit 2006 in Hamburg aus. Gefördert von der Agentur für Arbeit hat sich der Schulungsbetrieb auf die Umschulung zur Rechtsanwaltsfachangestellten spezialisiert. Es kommen nicht nur Teilnehmer aus Hamburg sondern aus allen nördlichen Bundesländern. Erfreulicherweise findet die Umschulung unabhängig von der Anzahl der Teilnehmer statt. Im Jahr 2020 waren es immerhin 19 Teilnehmer, von denen 14 die Kammerprüfung bestanden haben. Als Zugangsvoraussetzung wird ohne weitere Erklärung übrigens ein Mindestalter von 22 Jahren angegeben. Ausnahmen sind aber möglich.

Bildungsgutschein und firmenfinanziert

Die Umschulung kann für Anspruchsberechtigte mit einem Bildungsgutschein zu 100% gefördert werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit der Kostenübernahme durch den Arbeitgeber. Bei der wachsenden Anzahl von Quereinsteigern in den Kanzleien ist dies durchaus eine Alternative für die Nachqualifizierung von bewährten Mitarbeitern.

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ReFa-Absolventen 2020 Hamburg

ReFa-Absolventen 2020 Hamburg

ReFa-Absolventen sind in Hamburg tatsächlich nur Rechtsanwaltsfachangestellte. Im Gegensatz zu Berlin gibt es in der Hansestadt keine Anwaltsnotare, also auch keine ReNo. Die Notarfachangestellten werden von der Notarkammer geprüft.

Messestand und Schulbesuche

Die aktiven Bemühungen der Hanseatische Rechtsanwaltskammer  im Sinne der Nachwuchsgewinnung im ReFa Bereich führen zu ersten kleinen Erfolgen. Wenn auch die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge nur geringfügig von 125 auf 134 gestiegen ist, so ist aber die Zahl der Abbrecher im Vergleich zu Berlin sehr niedrig. Während in Berlin 100 Azubis vor der Kammerprüfung ihre Ausbildung abgebrochen haben, sind es in Hamburg nur 6 Enttäuschte.

Transparenz und Information 

Transparenz und eine gezielte Information über Anforderungen und Erwartungshaltungen bringt eben doch etwas. Während Jobmessen wie die Einstieg Abi und Schulveranstaltungen sich direkt an Schüler und potentielle Auszubildende richten, erreicht man in den Arbeitsämtern und Jobcentern die Berufsberater und Arbeitsvermittler. Hier ist es wichtig, das Berufsbild der ReFa, Anforderungen der Kanzleien und Chancen des Berufs ins richtige Licht zu rücken. Viele die ihre Ausbildung vorzeitig abbrechen, unmotiviert schleifen lassen oder nach bestandener Prüfung in eine andere Branche wechseln, haben falsche Vorstellungen von der Arbeit als Rechtsanwaltsfachangestellte.

Gute Marktchancen für gute Auszubildende

Nur weil gefühlt jeder Rechtsanwalt eine Rechtsanwaltsfachangestellte sucht, sollte man nicht jeden (der ansonsten nichts gefunden hat) zu einer ReFa Ausbildung schicken. Leider ist dies aber seit Jahren gängige Praxis. „Wenn Du nicht LKW-Fahrer werden willst, dann werde ReFa. Anwälte suchen auch immer.“ Aber Abbrecher, Durchfaller und unmotivierte Azubis schaden dem Ausbildungsbetrieb. Sie schaden auch dem Image der Branche und nicht zuletzt dem jungen Menschen. Die Qualität der Ausbildung ist auch in Hamburg nicht befriedigend. Wenn von 105 Azubis noch nicht einmal die Hälfte gut ist, dann ist das nicht ausreichend.

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ReNo-Umschüler 2020 Berlin

ReNo Umschüler 2020 Berlin

Auch die Zahl der ReNo-Umschüler 2020 in Berlin kann die Situation am Nachwuchsmarkt in keiner Weise spürbar verbessern.

Viel Aufwand  – wenig Nutzten

Vor wenigen Jahren gab es noch vier Bildungsträger, die eine Umschulung zum Beruf der Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten in Berlin angeboten haben. Jetzt sind es noch zwei. Was angesichts der geringen Anzahl der Absolventen sogar noch viel erscheint. Von 30 Prüfungsteilnehmern haben 22 die Kammerprüfung immerhin bestanden. Im Notariatsbereich wird übrigens keine Umschulung angeboten. Dabei ist der Bedarf groß und es gibt es viele Notare, die mit großen Engagement versuchen aus Rechtsanwaltsfachangestellten nun Notarfachangestellte heranzubilden. Aber mit ein paar Online-Seminaren ist das nicht getan. Der Beruf ist komplex und gleichzeitig einzelfallgeprägt, es bedarf einer fundierten praxisbezogenen Ausbildung, Geduld und Übung, Übung, Übung.

Viel Hoffnung – wenig Chancen

So sind die Bemühungen der Umschüler, in einer Kanzlei Fuß zu fassen, nicht immer erfolgreich. Oft werden sie nach Praktika mit dem Satz: „Ich dachte, Sie würden schon mehr können.“ wieder entlassen. Das ist frustrierend und schadet dem Berufsimage. Wenn es auch nachvollziehbar ist, dass man in einem notorisch unterbesetzten Büro wenig Zeit und Kraft hat, um einzuarbeiten und anzulernen, es ist eine Chance. Angesichts der sinkenden Ausbildungszahlen vielleicht die letzte. Man wirbt für die Umschulung zur ReNo übrigens mit dem Mindestlohn.

„Sie haben Ihre Umschulung erfolg­reich abgeschlossen? Dann liegt Ihr Einstiegs­gehalt in Berlin zwischen 1500 EUR und 1700 EUR im Monat“
(Quelle: rechtsanwaltsfachangestellte.org)

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ReNo-Absolventen 2020 Berlin

ReNo Absolventen 2020 Berlin

Pandemiebedingt erscheinen die Zahlen der ReNo-Absolventen 2020 Berlin etwas verspätet. Was die Rechtsanwaltskammer Berlin in ihrem Jahresbericht 2020 als „stabil trotz schwieriger Rahmenbedingungen“ beschreibt, ist zwar keine positive Entwicklung, aber tatsächlich verhältnismäßig stabil. „Nur“ 100 Auszubildende haben ihren Ausbildungsvertrag vorzeitig aufgelöst. Noch weniger abgeschlossene Ausbildungsverträge als 2019 und 27% bestehen die Kammerprüfung nicht. Es hätte keiner Pandemie bedurft, um den ReNo-Beruf auf das Sterbebett zu legen. Seit Jahren siechen die Zahlen dahin. Berlin steht hier nur exemplarisch für die Gesamtsituation in Deutschland.

Keine Werbung – schlechtes Image

Dass Ausbildungsmessen und Schulwerbeveranstaltungen pandemiebedingt nicht stattfinden konnten, ist keine Begründung dafür, dass die Branche von der Jugend nicht wahrgenommen wird. Der Beruf ist nicht nur kaum bekannt, sondern hat auch ein schlechtes Image. Wer sich für eine Ausbildung zur ReNo entscheidet, kommt selten voller Begeisterung. Die Bewerber kommen meist auf Empfehlung der Agentur für Arbeit mit dem Hinweis, Anwälte suchen immer, da bekommt jeder einen Job.

Sinkende Qualität der Ausbildung

Da kann man nicht hoffen, dass die wenigen Auszubildenden einen guten Ausbildungsabschluss erzielen. Auch die Leistung ist enttäuschend. 20 % der Auszubildenden haben die Prüfung nicht bestanden 30% haben nur ausreichend erzielt. Das ist alles andere als ausreichend für Berlin.

Der Beruf ist besser als sein Ruf

Dabei hat der Beruf sehr an Attraktivität gewonnen. Krisensicher und unverzichtbar – das hat die Pandemie gezeigt. Sogar eine Flexibilisierung der Arbeitszeit ist möglich. Homeoffice, Selbstorganisation und Vertrauensarbeitszeit – wer hatte sich das vor wenigen Jahren träumen lassen? Es muss sich nur noch rumsprechen…

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ReNoPat-Ausbildung in der Krise

ReNoPat Ausbildung in der Krise
Die ReNoPat-Ausbildung ist nicht nur pandemiebedingt in der Krise. 

Dieses Ausbildungsjahr ist anders als je zuvor. In den Berufsschulen und Kanzleien gelten pandemiebedingte Regeln. Dies ist dennoch kein Grund, nicht auszubilden. Die Befürchtung eines (Anwalts-)Notars: „Ich weiß nicht, ob sich Azubis an unser Hygienekonzept halten würden“ ist unbegründet. Wie wir feststellen, ist die Einhaltung von Hygieneregeln nicht von Alter und Ausbildung, sondern von sozialer Kompetenz und persönlicher Einstellung abhängig.

Viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen arbeiten im Homeoffice und sind nur digital mit der Kanzlei verbunden. Der Umstand, dass die Nutzung digitaler Medien den Azubis vertrauter ist als manchem Kanzleimitarbeiter, hilft hier wenig. Erstens sind RA-Micro und DATEV nicht annähernd so inspirierend wie Facebook und Instagram und zweitens erlernt man Kostenrecht und Zwangsvollstreckung nicht im Webinar. In der Erstausbildung brauchen Azubis die praktische Zusammenarbeit und die persönlichen Erklärungen ihrer Ausbilder und Ausbilderinnen.

Gerade weil wir sozial auf Distanz gehen, müssen wir gemeinsam aktiv sein.

Deshalb ist es unter den einschränkenden Bedingungen eine Herausforderung auszubilden. Nicht nur, dass wir uns in einer unbekannten und riskanten Lage befinden, wir erleben wirtschaftlich schwierige Zeiten und nicht zuletzt, beschleunigt durch die Digitalisierung, eine rasante Veränderung der Arbeitswelt. Alle in der Kanzlei sind in besonderem Maße gefordert, nichts ist so wie es war. Veränderungen, begleitet von Ungewissheit, Unstimmigkeiten und diffusen Ängsten, prägen unser Miteinander und unseren Arbeitsalltag. Dabei haben wir doch einen Beruf gewählt, der Sicherheit verspricht und der uns sorgfältig und gewissenhaft nach Recht und Gesetz handeln lässt. Was können wir unseren Auszubildenden vermitteln, wenn wir selbst von dem Geschehen mitgerissen werden?

Wie Kanzleien denken müssen, damit der Nachwuchs nicht wieder abspringt.

Die kontaktbeschränkten Arbeitsbedingungen haben weitreichendere Aus- und Nachwirkungen als dies heute sichtbar ist. Berufsausbildung ist weit mehr als die Vermittlung von Prüfungswissen. Es geht auch um das Heranführen der Schulabgänger an das Arbeitsleben und das ganzheitliche Erlernen eines Berufes. Dazu zählen das Erkunden des beruflichen Umfeldes und seiner Akteure, die Entwicklung des beruflichen Selbstverständnisses und nicht zuletzt die Förderung der Liebe zum Beruf. Dies zu erreichen, ist schon unter normalen Bedingungen eine Herausforderung, die erfahrungsgemäß nur selten zur vollsten Zufriedenheit gelingt. Viel zu oft aber sind wir bereits vor der Abschlussprüfung gescheitert, denn neben denen, die in der Prüfung durchfallen, gibt es immer mehr, die den Vertrag lösen. Bei der RAK Berlin wurden im Jahr 2019 von 269 geschlossenen Ausbildungsverträgen 128 vorzeitig gelöst. Die angegebenen Gründe kann man so zusammenfassen: „Das habe ich mir anders vorgestellt.“

In der Corona Pandemie stehen Ausbildungskanzleien vor der Aufgabe, die schwer gewonnenen Azubis zu halten und dauerhaft zu binden. Dafür können sie dann aber mit den jungen Menschen die Zukunft des Berufes gestalten. //

Veröffentlicht: Deutscher Anwaltsverein AnwBL 2021, 20

weitere Artikel zum Thema: ReNos ausbilden – jetzt erst Recht!

LegalProfession – 15 Jahre Erfahrung

LegalProfession Recruitment Coaching Consulting 15 Jahre

LegalProfession – die Personalberatung für juristische Berufe aus Berlin – blickt 2020 auf 15 Jahre Erfahrung zurück.

Seit 2005 im Anwalt§universum 

LegalProfession®  wurde 2005 gegründet – vor 15 Jahren. Voila! Hätte XING keine Statusmitteilung verschickt, hätte ich das glatt verpasst. Aber dank digitaler Vernetzung wurde ich in dieser Woche daran erinnert, dass ich „seit 15 Jahren bei LegalProfession“ bin. Was nicht ganz korrekt ist, denn ich bin LegalProfession – nunmehr seit 15 Jahren. Seit anderthalb Jahrzehnten stecke ich im Anwalt§universum fest. Dort widme mich meiner mir selbst gestellten Aufgabe. Vielleicht liegt darin das Geheimnis, dass ich so lange durchgehalten habe. Nachdem mir die Anwälte eher zufällig zugefallen sind, habe ich doch eine große Leidenschaft für meine Aufgabe und Interesse an dieser speziellen Zielgruppe entwickelt. Ich habe das Anwalt§universum erkundet und den Rechtsmarkt erforscht, daraus hat sich meine Experience und Expertise entwickelt. Ja, darauf bin ich stolz. Zum Jubiläum darf man sich auch einmal loben und sich selbst auf die Schulter klopfen.

15 Jahre Recruitment im juristischen Bereich 

Mein Dank gilt heute meinen treuen Kunden und langjährigen Kandidaten, die mich nicht zuletzt auch an dieses Jubiläum erinnert haben. Aufmerksamkeit, Anerkennung, Respekt und Vertrauen prägten von Beginn an mein Leitbild. Diese ganz persönliche Investition in Menschen hat sich ausgezahlt. Ich pflege langjährige Kundenbeziehungen, begleite meine Kandidaten durch ihr Berufsleben und profitiere seit vielen Jahren von den persönlichen Empfehlungen. Das heißt nicht, dass es immer leicht war und ich nicht auch schon drauf und dran war, mich aus dem Anwalt§universum zurückzuziehen. Das Vermitteln – zwischen den Vorstellungen der Bewerber und den Wünschen der Kunden –  ist in jedem Fall eine Herausforderung und erfordert den permanenten Perspektivenwechsel.

Experience im RecruitmentCoachingConsulting

Herausforderungen lassen uns wachsen. Und so ist auch LegalProfession® stetig gewachsen. Zum Recruitment kamen Coaching und Consulting dazu, um die Erfahrungen aus der Personalvermittlung an Kunden und Kandidaten weiter zu geben. Kontinuierlicher Verbesserungsprozess für ein Wachstum an Qualität. Deshalb ist LegalProfession® seit 2013 als Träger der Arbeitsförderung zertifiziert. Die Erfahrung zeigt, dass vieles, was den Arbeitsprozess und Arbeitsbeziehungen behindert, auf menschliches (Fehl)Verhalten zurückzuführen ist. Um Missstimmung aufkommen zu lassen, genügt es oft schon, wenn sich Menschen anders verhalten, als wir es uns vorgestellt haben. Deshalb arbeiten wir mit dem persolog® Persönlichkeits-Modell bei der Personalauswahl, im Coaching und der Personalberatung. Für mehr Nachhaltigkeit und ein besseres Klima, denn auch Menschen sind Natur.

Mit Blick in die Zukunft und auf den Nachwuchs

Wie geht es weiter? Ich bin Zukunftsoptimistin. Ja, auch in Krisenzeiten oder gerade dann. Wenn der Markt eng wird, melden sich die, die Angst vor Jobverlust haben oder dringend Hilfe benötigen. Da wäre es wenig hilfreich, wenn der Coach schlecht drauf ist.  Es ist ja auch nicht die erste Krise, die ich als Unternehmerin zu meistern habe.. Ich erinnere mich noch gut an die verzweifelten Berufseinsteiger während der Finanzkrise. Die Jugend braucht Zuversicht. Weil mir der Nachwuchs schon immer am Herzen lag, engagiert sich LegalProfession® seit 15 Jahren für Berufsorientierung und Ausbildungsmarketing. Natürlich nicht ganz uneigennützig, denn ohne Nachwuchs gibt es in der Zukunft keine Kandidaten für meine Kunden.

In diesem Sinne freue ich mich auf die nächsten Jahre mit Ihnen im Anwalt§universum!

Mit den besten Wünschen für die Zukunft

Ihre Marion Proft

 

ReNos ausbilden – Jetzt erst Recht!

Ausbildung Jetzt erst Recht

Wenn im August das Ausbildungsjahr beginnt, gelten in den Berufsschulen vermutlich noch die pandemiebedingten Abstandsregeln. Für die Auszubildenden der ReNoPat-Berufe stellt dies kein Problem dar, denn die Bewerberzahlen sind seit Jahren so stark gesunken, dass zwischen den wenigen Auszubildenden ohnehin genügend Abstand herrscht. Deshalb sollte es heißen: ReNos ausbilden – Jetzt erst Recht!

Ausbildung in der Krise

Die Auszubildenden der Kanzleien sind vergleichsweise glimpflich durch die Coronawochen gekommen. Rechtsanwälte, Notare und ihre Mitarbeiter wurden, wenn auch zögerlich, als systemrelevant eingestuft und konnten unter Einhaltung der Hygieneregeln Büro und Homeoffice nutzen. Kurzarbeit gab es vergleichsweise wenig. Mit Homeschooling und Prüfungsaufschub können die Auszubildenen ihre Abschlussprüfungen ablegen und ihre Ausbildung beenden. Mit etwas Glück, können sie sogar übernommen werden. Je nach Rechtsgebiet werden sie in den Kanzleien gut beschäftigt sein, denn die Wirtschaft, die Arbeitswelt und auch die Familien wurden durch die Pandemie aus den Angeln gehoben. Es gibt langfristige Folgen und nachhaltigen Beratungsbedarf. Damit haben es ReNo´s weit besser getroffen als Azubis anderer Berufe, denken wir nur an die Industrie, die Hotelbranche und den Eventbereich.

Starker Rückgang der Ausbildungsplätze

In den vom Shutdown und Hygieneregeln stark betroffenen Branchen ist die Ausbildungsbereitschaft zwangsläufig gesunken. Aber auch in anderen Bereichen streicht man Ausbildungsplätze. Das Handwerk hatte in den letzten Jahren unter Einsatz immenser Anstrengungen gerade etwas Aufmerksamkeit bei den Jugendlichen erlangt und lässt nun verlauten, dass man sich zunächst um Aufträge bemühen muss, bevor man ausbilden kann. Hoffen wir, dass die Aufträge auch erfüllt werden, wenn es keine ausgebildeten Handwerker gibt. Die Bundesagentur für Arbeit warnt vor drohender Jugendarbeitslosigkeit, denn auch in früheren Krisen waren die Auszubildenden stets die ersten, die geopfert wurden. Es ist ja auch verlockend, denn ein Ausbildungsvertrag läuft einfach aus.

Ausbildungssituation in Kanzleien

Die gute Nachricht: Die bewährten Ausbilder haben ihre Plätze bereits vor Corona besetzt. Die schlechte Nachricht: Aktuell gibt es deutschlandweit drei (3!) Ausbildungsangebote in der sonst stark genutzten Jobbörse des ReNo-Bundesverbandes. Im Land Brandenburg wurden bis Juni nur 5 Ausbildungsverhältnisse registriert. Aber gerade jetzt fragen sich potentielle Bewerber, wie es nach dem Homeschooling weiter geht. Ihre Zukunftspläne sind ins Wanken geraten oder längst gestorben.

Eine Chance für den Rechtsmarkt

Wer in unsicheren Zeiten die Schule abgeschlossen hat, sucht oft nach einem Beruf mit Sicherheit und Stabilität. Wer im Abitur oder Studium die Krise bewusst erlebt hat, sieht die Wirtschaft, die Arbeit und auch das Recht mit anderen Augen. Jetzt eine Entscheidung für seinen zukünftigen Beruf zu treffen, ist in Anbetracht von Kurzarbeit, steigender Arbeitslosigkeit, drohenden Insolvenzen und nahender Rezession für den Jugendlichen schwieriger als je zuvor. Für Sie als Arbeitgeber liegt darin eine große, vielleicht einmalige Chance. Der Beruf der ReNoPat gewinnt in unsicheren Zeiten an Attraktivität. Aber das Berufsfeld wird sich durch Homeoffice, Digitalisierung und Arbeitsflexibilität auch verändern – zum Positiven.

P.S. Falls Sie 2023 einen Berufseinsteiger einstellen möchten, dann bilden Sie jetzt aus!  ⇒ Ausbildungsmarketing

Veröffentlicht in Anwaltsblatt Proft, AnwBl 2020,403